Ukraine Spendenaktion 2024

Bergische Morgenpost und RGA am 22. Februar 20245

Bergische Morgenpost:

Lions starten große Aktion für die Ukraine

Genau zwei Jahre nach dem Überfalls Russlands auf die Ukraine initiiert der Lions Club im Bergischen Land eine Spendenaktion – um Notfall-Rucksäcke in das Kriegsgebiet schicken zu können.

Die Lions aus dem Bergischen Land waren in der Spendenhalle des Blau-Gelben Kreuzes in Köln zu Gast, um sich die Rucksäcke anzusehen. FOTO: LIONS CLUB

VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIRCHEN |In den Morgenstunden des 24. Februars 2022 gab der russische Präsident Wladimir Putin das Kommando: Von Süden, Osten und Norden überfielen russische Truppen die Ukraine. „Das ist jetzt genau zwei Jahre her. Die Not und das Leid in der Ukraine halten aber an“, sagt Martin Müßener, Präsident des Lions Clubs Wermelskirchen-Wipperfürth.

Und deswegen wollen die Lions den zweiten Jahrestag des russischen Überfalls nutzen, um eine neue Hilfsaktion zu starten. Gemeinsam mit dem Blau-Gelben Kreuz in Köln und mit Schirmherr Herbert Reul rufen die Lions zu Spenden für medizinische Notfall-Rucksäcke auf. „Es war uns wichtig, ein konkretes Projekt in den Blick zu nehmen, mit dem wir unmittelbare Hilfe leisten können“, erklärt Müßener. Die Notfallrucksäcke sollen an der Front Leben retten – sowohl von Soldaten als auch von Zivilisten.

„In diesen Momenten geht es um Leben und Tod und es macht einen direkten Unterschied, wenn ein Notfallrucksack vorhanden ist“, erklärt der Lions-Präsident. Denn in der großen Tasche befindet sich Material, das die Zeit überbrücken soll, bis eine reguläre ärztliche Versorgung möglich ist. Spezielles Abbindematerial soll das Verbluten verhindern. Eine spezielle Folie, die über den Brustkorb geklebt wird, soll vor dem Erstickungstod schützen.

Und eine Stabilisierungshilfe für Beckenbrüche ist ebenfalls im Rucksack vorhanden. „Das sind die typischen Verletzungen nach einem Bombenangriff“, haben sich Martin Müßener und Wilfried Köplin bei einem Besuch in einer Spendenhalle in Köln erklären lassen. Die Rucksäcke sind insgesamt mit bis zu 140 verschiedenen Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln ausgestattet. Jeder Rucksack kostet 1000 Euro und ist für fünf Notfälle gerüstet.

„Wir können den Weg jedes Rucksacks genau nachvollziehen“, erklärt der Lions-Präsident die wertvolle Zusammenarbeit mit dem Blau-Gelben Kreuz in Köln. Dort schicken Ehrenamtliche das Material auf den Weg, Hobbypiloten bringen es mit Flugzeugen in den Osten Polens. Von dort wird es mit Lastwagen weiter an die Front in der Ukraine transportiert. „Der Kontakt zum Blau-Gelben Kreuz ist durch unseren Innenminister zustande gekommen“, erzählt Müßener. Inzwischen hat eine Delegation des Lions Clubs die Initiative in Köln besucht und sich dabei auch einen Einblick in die Notfall-Rucksäcke verschafft.

Das Blau-Gelbe Kreuz konzentriere sich auf Hilfsmaßnahmen für die Ukraine und sei schon nach dem Überfall Russlands auf die Krim gegründet worden. „Seit dem Krieg hat es seine Arbeit noch intensiviert“, erzählt der Club-Präsident. Ziel ist es, eine „freie und demokratische Ukraine zu unterstützen und Hilfe für die bedürftigen Menschen in den vom Krieg betroffenen Regionen zu leisten“. Die Initiative realisiert seit Kriegsbeginn verschieden Projekte, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen.

Der Lions Club Wermelskirchen-Wipperfürth versteht sich vor allem auf Aktionen im Bergischen Land – hier werden Projekte unterstützt und Initiativen wie die Eifgen-Häuser in Wermelskirchen mitgetragen. „Aber wir verlieren auch nicht den Blick für weltweite Themen“, sagt Köplin und ergänzt: „Wir wollen dort helfen, wo große Not ist.“ Deswegen habe sich der Club in der Vergangenheit bereits für ein Projekt in Afrika eingesetzt. Deswegen sei er auch von Anfang an in die Ukraine-Hilfe eingebunden und starte jetzt auch die Spendenaktion für die medizinischen Notfall-Rucksäcke. Die Aktion läuft über das Lions-Hilfswerk, das der Club für die Durchführung von Hilfsaktionen gegründet hat. Bis Mitte des Jahres wollen die Lions Geld sammeln, dann die Spendensumme durch eigene Mittel entsprechend aufstocken und so die Hilfe in die Ukraine schicken.

Seit 60 Jahren engagiert sich der Lions Club Wermelskirchen-Wipperfürth im Bergischen Land. Zum Einzugsgebiet gehören neben Wermelskirchen und Wipperfürth auch Radevormwald und Hückeswagen. In diesem Umkreis wirbt der Club nun auch für die jüngste Spendenaktion: Dabei sind sowohl Privatleute als auch Firmen angesprochen. „Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen noch ganz gezielt heimische Unternehmen kontaktieren und sie um Unterstützung bitten“, kündigt Müßener an. Im Einzelhandel sollen Informationszettel über die Spendenaktion informieren, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

INFO

Spenden sind ab sofort möglich

Aktion Der Lions Club Wermelskirchen-Wupperfürth und das Blau-Gelbe Kreuz haben das Hilfsprojekt für medizinische Notfall-Rucksäcke gemeinsam auf den Weg gebracht. NRW-Innenminister Herbert Reul hat die Schirmherrschaft übernommen.

Spenden Ab sofort sind Spenden für das Projekt auf das Konto des Lions-Hilfswerks möglich: Commerzbank Wermelskirchen, IBAN DE85 3404 0049 0157 9200 00. Spendenbescheinigungen können bei Mitteilung der Kontaktdaten ausgestellt werden.

  • Hobbypiloten bringen die Notfall-Rucksäcke erst nach Polen, von dort werden sie an die Front in der Ukraine transportiert. Foto: Blau-Gelbes Kreuz

  • Lions-Präsident Martin Müßener (r.) und Club-Mitglied Wilfried Köplin werben für die Spendenaktion im Bergischen Land. Foto: Theresa Demski

Remscheider Generalanzeiger: als PDF angehängt